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Hinter dem Vorhang

Neues Storytelling der Gegenwart in Saarbrücken

Eine Stadt betrachtet verbindende Momente unseres gelingenden Miteinanders – noch bis zum 14. April 2021 mit rund 65 Veranstaltungen und Aktionen.

Wenn eine Stadt sich geistig vernetzt, kommt Glück für alle heraus. Das hat die Initiative Insieme geschafft und zahlreiche soziale, kulturelle und kirchliche Akteure des Regionalverbandes aufgerufen sich einem unüblichen Thema anzuschließen:

»Auf der Suche nach dem Glück in besonderen Zeiten« – eine Befragung, deren Impulsgeber das Saarländische Staatstheater mit seinem Schauspielabend GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE (in der Regie von Schauspieldirektorin Bettina Bruinier) aus dem September des vergangenen Jahres war.

Am Samstag flankierte eine gestreamte Veranstaltung aus dem Rathaus-Festsaal die laufende Aktionswoche – Göttin Fortuna (Juliane Lang) und der Utopist (Sébastien Jacobi) gaben mit ihrem Aufruf den Hygiene-Abstand in utopischen Raum umzuwidmen den Kernimpuls des Theaterabends weiter an uns Saarländer*innen.

Amei Scheib gestaltete zudem einen musikalischen Chorabend, der die vielschichtigen Lebenswelten der Region und freie musikalische Assoziationen zum Thema Glück aufgriff – ein aufgezeichneter Stream wird in Bälde online gestellt. In einer kurzen Zeitspanne fanden sich trotz unsicherer Pandemielage genügend Stadtakteure zusammen, die sich mit der Frage des Zusammenhalts und der Stärke – entgegen der Narration dieser Krise – beschäftigen wollten: dieses neue Storytelling brauchen wir heute mehr denn je und es kann uns alle beruhigen wie auch bestärken, dass wir mit diesem Bedürfnis und dieser Vision nicht alleine sind.

SST goes Rathaussaal: Göttin Fortuna (Juliane Lang) und der Utopist (Sébastien Jacobi) gaben mit ihrem Aufruf den Hygiene-Abstand in utopischen Raum umzuwidmen den Kernimpuls des Theaterabends weiter an uns Saarländer*innen. Foto © Bettina Schuster-Gäb

»Auch in Saarbrücken fällt es nach einem Jahr der entbehrungsreichen Pandemie vielen Menschen schwer, optimistisch nach vorne zu blicken. Ist das der richtige Zeitpunkt, um nachzudenken über das Glück? INSIEME sagt: Ja! Wann, wenn nicht jetzt?« Initiative Insieme

Noch bis Mitte der Woche laufen die vielfältigen Aktionen, in denen über das Glück nachgedacht, performt, geredet, getanzt, philosophiert und diskutiert wird. Es werden Geschichten erzählt, Briefe geschrieben, Videos gedreht, Lieblingsorte gezeigt, es wird aus Büchern gelesen, Erde umgegraben, miteinander gekocht, gespielt, gewandert, geturnt und gesungen. So viel wie möglich wird »in echt« stattfinden: in der Natur, auf den Straßen, in Parks und Gärten – alles natürlich coronakonform. Vieles andere wird sich digital abspielen, schreiben die Koordinator*innen.

Hochkarätige Impulsvorträge behandeln die gesellschaftliche, philosophische und politische Dimension von Glück in Zeiten der Pandemie – drei Online-Veranstaltungen gibt es zu entdecken:

  • In guten wie in schlechten Zeiten. Krisen gemeinsam meistern lautet der Titel des Vortrags von Dr. Raban Daniel Fuhrmann vom Weltethos-Institut Tübingen kann als Aufzeichnung angesehen werden – er fragt danach, wie eine Stadt die Krise gemeinsam aufarbeiten kann, um für künftige Krisen gestärkt zu sein.
  • Am 14. April um 19 Uhr diskutieren in der Stiftung Demokratie und im Livestream der bosnische Schriftsteller Dzevad Karahasan, der Musiker Oliver Strauch, Justin Hayo vom Chance Network, die Theologin Jutta Lehnert, Jean-Luc Ferstler von Emmaus Forbach und die Philosophieprofessorin Lena Kästner über das Thema Glück gibt zu denken.

Das ausführliche Programm mit Informationen zu Veranstaltungen und Mitwirkenden finden Sie hier:

www.saarbruecken.de/glueck

Unterstützt wird die Aktionswoche durch die Landeshauptstadt Saarbrücken, das Ministerium für Bildung und Kultur und die Saarland Sporttoto GmbH – sowie durch die vielen Mitveranstalter*innen, die sich von Anfang an engagiert, kreativ und mit eigenen Ressourcen in die Planung eingebracht haben. Danke dafür!

Glücksglitter zum Aufsaugen. Foto © Bettina Schuster-Gäb.

Bettina Schuster-Gäb,
Schauspieldramaturgin