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Hinter dem Vorhang

Trockenübungen

Aber manchmal kann man nichts machen, außer weiter.

Licht an – »Wir schreiben den 3.12.2020. Es ist 20:50 Uhr. Gerade haben wir unsere Generalprobe von DAMALS – ZEITZEUGEN DER POSTAPOKALYPSE gespielt. Keine Ahnung wann wir dieses Stück aufführen werden oder ob überhaupt oder in welcher Form. Aber wir tun jetzt einfach mal so, als würden wir Premiere feiern.« – MusikRegieanweisung: Jugendliche applaudieren sich und gehen dann von der Bühne.

Das Junge Ensemble des SST bei der Generalprobe von »DAMALS – ZEITZEUGEN DER POSTAPOKALYPSE«.

Alle sind traurig auf einmal. Hatte sich das Junge Ensemble doch eigentlich vorgenommen ganz nah am Puls der Zeit etwas auf die Bühne zu bringen: Als Zeitzeugen sich und anderen bewusstmachen, dass diese Situation, in der wir gerade schweben, außergewöhnlich grenzwertig ist und ein Chance für Schaffensgeister sein kann. Und nun sieht sich das Junge Ensemble erneut auf den Kopf gestellt. Das erschaffene Bühnendokument ist wahrscheinlich in einer Woche schon wieder überholt und in einem Monat vielleicht völlig verpufft. Aber manchmal kann man nichts machen, außer weiter. Zwei intensive Monate voller Proben liegen hinter dem Jungen Ensemble des Saarländischen Staatstheaters, bestehend aus 10 Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren. In dieser Zeit hatten sie kurz wieder das Gefühl, sie würden auf eine ganz normale Premiere hinarbeiten. Dieser imaginäre Premierentermin hat viele Kräfte freigesetzt und die ganze Gruppe auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten lassen. Eine große Spannung wurde aufgebaut und die will nun gehalten werden. Bis irgendwann. – Musik – Regieanweisung: Augen schließen und sich blendendes Licht, Menschenmassen und tosenden Applaus vorstellen. – Black

Luca Pauer,
Leiterin Junges Staatstheater/ Leiterin sparte4