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Hinter dem Vorhang

»Spartakel« – Das sparte4 Sommerfestival

Schon 2021 hatten die sparte4 des saarländischen Staatstheaters und Studierende des Masterstudiengangs »Angewandte Kulturwissenschaften« an einer Live-Veranstaltung auf dem Uni-Campus Saarbrücken gearbeitet. Die Corona-Situation machte dem Ganzen aber einen Strich durch die Rechnung und das geplante Live-Event musste virtuell umgesetzt werden.

Im Sommer 2022 war es dann aber so weit: das ersehnte Festival auf dem Campus konnte stattfinden. Die Studentinnen des neuen Semesters haben zusammen mit der sparte4 die ursprüngliche Idee aufgegriffen und ein Kulturfestival kreiert. Unter dem Titel »Spartakel« startete am 09. Juni das sparte4 Sommerfestival.

Um die sparte4 und ihre Formate den Studierenden am Campus näher zu bringen, verwandelte sich die Campuswiese in einen Festivalplatz voller Zelte, Bierbänke und einer Bühne. Neben Food-Trucks und einer Bar füllten verschiedene Stände den Platz. So gab es einen Infostand des Studiengangs »Historisch orientierte Kulturwissenschaften (HoK)«, zu dem »Angewandte Kulturwissenschaften« gehört, sowie einen Galeriestand, der mit Bildern aus diversen Theaterstücken der sparte4 dekoriert war und zudem Platz für den Austausch mit den Schauspieler:innen bot. Außerdem konnten sich die Besucher:innen Goodiebags abholen und an einem »Selfie Spot« Erinnerungsfotos mit echten Theaterrequisiten schießen. Neben den vielen Ständen zog die Bühne die größte Aufmerksamkeit auf sich.

Dort startete um 15 Uhr das eigentliche Programm des Festivals. Nach der Begrüßungsrede wurde zunächst das Format »Mondo Tasteless« der sparte4 vorgestellt.  Hierbei vertonten sechs Schauspielerinnen und Schauspieler in einem Live-Hörspiel den Trash-Film »Plan 9 aus dem Weltraum«. Aliens, Untote, Bürger und Polizisten, alles Rollen des Hörspiels, wurden von den nur sechs Darsteller:innen gespielt, darunter auch der Leiter der sparte4 Thorsten Köhler.

Alle mussten mehrfach ihre Rolle wechseln, sodass sie bspw. in einem Moment einen Soldaten und im nächsten einen Alien spielten. Um ihre Stimmen passend zu den Rollen zu verstellen, haben die Darsteller:innen auf einige Tricks zurückgegriffen: so haben sie sich die Nase zugehalten, in einen Metallbecher oder in eine Kaffeekanne gesprochen.  Spannende Musik und Soundeffekte bildeten die Atmosphäre des Hörspiels. Neben der Action war das Hörspiel vollgepackt mit Witzen, die für einige Lacher im Publikum sorgten.

Live-Hörspiel aus der sparte4: Trash-Film »Plan 9 aus dem Weltraum«.

Um 16 Uhr folgte eine Hommage an die bunten Liederabende in der sparte4, die unter dem Format »Melodien für Millionen« bekannt sind. Dabei performen Freiwillige auf der Bühne bekannte Songs. Das Besondere daran ist, dass die Gruppen nur 20 Minuten Zeit zum Proben haben. Als Freiwillige traten auf dem »Spartakel« Darsteller:innen des Theaters auf. Sie sangen Pop- und Rocklieder und eröffneten damit den musikalischen Teil des Festivals.

Um 17 Uhr ging es dann los mit der Live-Musik, die den krönenden Abschluss des Festivals bildete. Als erstes spielte »Geo«, eine Post-Punk Band aus den Niederlanden spielte als erste. Mit ihrem besonderen Sound, der sich aus den Musikrichtungen No Wave, Weird Funk und Dancepunk zusammensetzt, ernteten sie viel Applaus vom Publikum.

Als zweite Band des Abends rockte »Trickster’s Day« die Bühne. Die fünf Hardrocker präsentierten ihre selbstgeschriebenen Songs, darunter auch der gleichnamige Song »Trickster‘s Day«, den sie dem Gründer der Band widmeten, der vor wenigen Wochen verstorben ist. Außerdem haben sie eines ihrer Lieder in einer besonderen Version mit drei Gitarren gespielt, womit sie dem Wunsch eines verstorbenen Bandmitglieds nachkamen. Auch »Trickster’s Day« konnte das Publikum begeistern und wurde nach dem letzten Lied mit viel Applaus verabschiedet.

Das Ende des »Spartakels« gestaltete die Indie-Folk-Band »Aufnkaffeemitrauf« aus Idar-Oberstein. Ihre Cover-Songs und eigenen Lieder begeisterten die Besucher:innen des Festivals besonders. Die zuvor noch genutzten Sitzbänke vor der Bühne wurden weggeschoben und es wurde lebhaft mitgesungen und getanzt. Ganz nach ihrem Motto »Krach machen, Spaß haben und Bier/Kaffee trinken« brachte die Band somit alle nochmal vor der Bühne zum Feiern zusammen. Ein mehr als gelungener Abschluss des Abends.

Nicht nur die Verantwortlichen waren alle samt sehr zufrieden mit dem »Spartakel«, sondern vor allem auch das Publikum. Während des Tages wurden mehrere Besucher:innen befragt und jegliches Feedback fiel positiv aus. So sagten Einige, die die sparte4 schon zuvor kannten, das Festival würde das Theater gut vertreten und es würde die »vibes« der sparte4 gut einfangen. Außerdem sei es eine schöne Abwechslung zum sonst eher dunklen Ambiente des Theaters und insgesamt zu Indoor-Veranstaltungen.

Die Student:innen, die das Theater noch nicht kannten, freuten sich besonders über die Goodiebags. Sie sagten zu, sich nach dem Festival näher über die sparte4 zu informieren und auch mal einen Abend im Theater zu verbringen. Außerdem waren alle sehr glücklich darüber, dass auf dem Campus mal wieder etwas stattfindet.

Auch Uni-Externe Gäste amüsierten sich auf dem »Spartakel«. So besuchte der Jugendclub Brebach in Form eines Arbeitsausflugs das Festival und sowohl die Kinder, als auch ihre Begleiter:innen empfanden die Idee eines Theaterfestivals als sehr gut. Weiterhin haben sie angegeben, nochmal zu einem solchen Theaterfest der sparte4 zu gehen.

Insgesamt war das »Spartakel« also eine mehr als gelungene Veranstaltung, die ihr Ziel, nach zwei Jahren Pandemie wieder Leben auf den Campus zu bringen, erfolgreich umgesetzt hat. 

Annika Hornef,
Studierende des Masterstudiengangs »Angewandte Kulturwissenschaften«