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Wie bekomme ich Passanten dazu, vor dem Plakat stehen zu bleiben?

Im Wintersemester 2021/22 erarbeiteten fünf Studierende aus den Bereichen Kommunikationsdesign und freie Kunst der HBKsaar originalgrafischen Plakate zum Stück »Jedermann. Bliesgau/Monsieur Tout Le Monde«, das vom 4. – 19. Juni im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim gezeigt wird. Das Seminar fand unter Leitung von Dirk Rausch und Eva Walker statt. In loser Reihenfolge stellen die jungen Plakatkünstler sich und ihre Entwürfe an Hand eines Fragebogens, den Produktions- Dramaturgin Simone Kranz entwarf, vor. Hier die Antworten von Lea Hitzelberger. Alle Entwürfe kann man bis zum Spielzeitende im Mittelfoyer des Staatstheaters sehen. Außerdem gibt es am 4. Juni um 19 Uhr eine Vernissage der Ausstellung im Raum auf der Grenze im Europäischen Kulturpark.

Lea Katharina Hitzelberger studiert Kommunikationsdesign an der HBKsaar.

Stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Lea Katharina Hitzelberger, geboren und großgeworden bin ich im Saarland und seit Oktober 2020 studiere ich an der HBKsaar. Mein Fachbereich ist Kommunikationsdesign, besonders interessiert mich dabei das Gestalten und Layouten von Magazinen oder Plakaten, gleichzeitig begeistert mich aber auch das Illustrieren und Schreiben von (Kinder-)geschichten oder anderen Texten. Zudem habe ich im vorherigen Semester in Blockseminaren die Techniken des Hoch- und Tiefdrucks kennen- und lieben gelernt 🙂

Was hat Sie an der Aufgabenstellung gereizt, für ein Theaterstück ein Plakat zu entwerfen?

Der Kurs war eine tolle Chance, da ich so zum ersten Mal die Möglichkeit hatte, ein Plakat gebunden an bestimmte Vorgaben und für die Öffentlichkeit zu gestalten. Außerdem besuche ich selbst liebend gern Theaterstücke, was die Aufgabe der Gestaltung für ein Stück noch reizvoller gemacht hat.

Wie sind Sie auf die Idee zu ihrem Entwurf gekommen?

Ich wollte den Jedermann zum einen als Person, gleichzeitig aber auch den Begriff »Jedermann« in meinem Entwurf umzusetzen, da dies eben nicht bloß der Name der Hauptfigur des Stückes ist, sondern dessen Geschichte allgemeingültig und auf jeden zutreffend ist. Die Botschaft des Stückes ist zeitlos und hält unserer Gesellschaft einen Spiegel vor.

Was war für Sie die besondere Herausforderung bei der Aufgabenstellung?

Herausfordernd fand ich besonders, die Informationen zum Stück in Einklang mit meiner Illustration zu bringen. Welche Schriftart ist passend, wie setze ich den Text, wie bringe ich die wichtigsten Daten hervor, wie mache ich deutlich, worum es geht und wie bekomme ich Passanten dazu, vor dem Plakat stehen zu bleiben und es sich genauer anzuschauen?

Möchten Sie ihren Entwurf kurz erläutern?

Die Person auf meinem Entwurf stellt den Jedermann dar, dazu habe ich nach einem »neutralen« und typischen Portraitbild gesucht, als Vorlage diente mir dazu natürlich der Schauspieler Fabian Gröver, der die Rolle spiel. Bei der Bekleidung des Jedermann habe ich mich für ein klassisches Karohemd entschieden, da wohl (fast) jeder ein solches im Schrank hängen hat und die Übertragbarkeit Jedermanns Rolle auf uns alle deutlich gemacht wird.

Bei dem Portrait handelt es sich um einen Linolschnitt, die Schrift wurde gesiebdruckt.

Wollen Sie sonst noch etwas zum Projekt anmerken?

Ich freue mich auf die Aufführung, die Location im Kulturpark, bin gespannt auf die Umsetzung des Stückes und hatte viel Spaß dabei, das erste Mal etwas für einen ‚Kunden‘/ für die Öffentlichkeit gestalten zu dürfen! 🙂

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Wer bin ich? Wer war ich? Wer will ich, wer kann ich sein?

Im Wintersemester 2021/22 erarbeiteten fünf Studierende aus den Bereichen Kommunikationsdesign und freie Kunst der HBKsaar originalgrafischen Plakate zum Stück »Jedermann. Bliesgau/Monsieur Tout Le Monde«, das vom 4. – 19. Juni im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim gezeigt wird. Das Seminar fand unter Leitung von Dirk Rausch und Eva Walker statt. In loser Reihenfolge stellen die jungen Plakatkünstler sich und ihre Entwürfe an Hand eines Fragebogens, den Produktions- Dramaturgin Simone Kranz entwarf, vor. Hier die Antworten von Meret Maike Paul. Alle Entwürfe kann man bis zum Spielzeitende im Mittelfoyer des Staatstheaters sehen.

Maike Paul

Stellen Sie sich kurz vor.

Ich heiße Maike Paul, komme gebürtig aus Saarbrücken und studiere seit Oktober 2019 an der HBKsaar Kommunikationsdesign, was auch meinem späteren Berufswunsch entspricht.

Was hat Sie an der Aufgabenstellung gereizt, für ein Theaterstück ein Plakat zu entwerfen?

Die Aufgabenstellung hat mich insbesondere deswegen gereizt, weil die Aufgabe aus einem künstlerischen Schaffungsprozess kam, an dem wir während unseres Gestaltungsprozesses teilhaben durften. So wurde uns z.B. die Konzeption des Bühnenbildes vorgestellt, die mich wiederum in meiner Plakatgestaltung sehr inspirierte.

Erster Plakatentwurf von Maike Paul.

Wie sind Sie auf die Idee zu ihrem Entwurf gekommen?

Zunächst habe ich mich mit dem Theaterstück auseinandergesetzt und die für mich prägnanten Details herausgearbeitet. Hierbei war auch der Austausch mit dem Team vom Theater und der Gruppe an der HBKsaar maßgebend. Gleichzeitig habe ich mit den analogen Drucktechniken des Sieb- und Hochdrucks experimentiert.

Was war für Sie die besondere Herausforderung bei der Aufgabenstellung?

Eine besondere Herausforderung für mich war, dass wir zu Beginn des Entwurfs erst einmal nur wenige Informationen zum Theaterstück hatten und dass der Entwurf gezielt im Sieb– und Hochdruckverfahren umgesetzt werden sollte.

Möchten Sie ihren Entwurf kurz erläutern?

Mein Entwurf »Ellipse« bezieht sich vor allem auf das Rennen gegen die Zeit, das Jedermann antritt, als er dem Tod begegnet. Bin ich gut? Bin ich böse? Die Zeit läuft ab, der Abgrund ist nahe.

Mein zweiter Entwurf »Verzerrt« hingegen bezieht sich mehr auf den inneren Kampf, das Ringen Jedermanns um Gut und Böse. Wer bin ich? Wer war ich? Wer will ich, wer kann ich sein?

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