Heute ist der 27. März. Es ist Welttheatertag. Ein Tag, der 1961 vom Internationalen Theaterinstitut (ITI) ins Leben gerufen wurde. Ein jährlicher Aktionstag, der die Bedeutung und Wirkung der Bühnenkunst im gesellschaftlichen Kontext hervorheben soll.
Normalerweise finden an diesem Tag am Sitz der UNESCO in Paris (und darüber hinaus) zusammen mit Vertreter:innen des ITI und den Verfasser:innen der Botschaft öffentliche Veranstaltungen statt.
Die diesjährige Botschafterin ist Helen Mirren, weiter unten lesen Sie ihre Botschaft, in der sie auf die prekäre Lage für alle Kunst- und Kulturschaffenden während und durch die Corona-Pandemie verweist.
Auch das Saarländische Staatstheater begeht den Welttag des Theaters. In kurzen Videoclips erzählen Mitglieder des Hauses von ihrem beruflichen Alltag, der längst keiner mehr ist, jedoch vielleicht bald wieder zu einem wird, von den Herausforderungen, vor denen sie gerade stehen, aber auch von ihren Hoffnungn und Wünchen, wenn sich die Theatertüren (endlich) wieder öffnen. Die insgesamt 12 Videos finden Sie hier auf der Facebook-Seite des Saarländischen Staatstheater.
Seit mehreren Spielzeiten treffen sich Theaterfans, die einmal hinter die Kulissen des Saarländischen Staatstheaters schauen möchten, zum Volkshochschulkurs »Theater kennt keine Grenzen«. In »normalen Zeiten« führen wir Gespräche mit Künstler*innen, besuchen Proben oder die Theater-Werkstätten, wie etwa die Abteilung Maske oder Kostüm. Doch in diesem Wintersemester war der übliche Seminarplan – wie so vieles anderes im Kultursektor – nicht möglich. Da das Theater für Publikumsverkehr geschlossen war, musste der Kurs teilweise in die Räume der Volkshochschule umziehen und fand ab Mitte Dezember dann digital statt. Hier einige Eindrücke der Kursteilnehmer*innen:
»Der Kurs ist Corona bedingt in drei Intervallen verlaufen, wobei die erste Zeit dem entsprach, was ich mir als Kursteilnehmer vor allem erhoffte, nämlich der Besuch von Proben und deren Besprechung. So durften wir z.B. einer Probe des Singspiels >Im weißen Rössl< beiwohnen, dessen Aufführung bisher noch nicht stattgefunden hat. Aber schon die Ballett-Probe zur >Winterreise<, die ich sehr gerne gesehen hätte, ist uns verwehrt worden. Wir haben dann in VHS-Räumen Schauspieler (L. Trapp, R. Widra und M. Wischniowski) und Musiker (den Cellisten Benjamin Jupé und den Paukisten Martin Hennecke) näher kennen gelernt, wobei ich es immer spannend finde, deren Biographien zu erfahren. Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass alle am Ende der Stunde ein Stück ihrer Wahl vortrugen bzw. vorspielten. Im dritten Intervall haben wir per Videokonferenz ein Tanztheater- und ein Theaterstück angesehen. Allerdings ist mir dabei klar geworden, dass Theaterstücke per Streaming anders wirken, weniger berühren, als in realen Situationen. Es fällt geradezu schwer, sich auf die zweidimensionalen Formate einzulassen. Sehr interessant fand ich im Anschluss daran, von welchen Annahmen man bei der Herstellung der Trailer ausgeht, die für das Staatstheater angefertigt werden, sowie die Vorgehensweise in der Schreibwerkstatt der Sparte 4, wobei ich gespannt bin, wie das daraus entstandene Stück >Das Fenster< in seiner Endfassung aussehen wird. Vielen Dank, dass in dieser >kulturlosen< Zeit noch solche Kurse stattfinden.« Klaus Fuhs
»Wie wahrscheinlich viele Menschen zu Corona-Zeiten musste auch ich mich an einen Theaterkurs im Home-Office erst gewöhnen. Die Vorteile gegenüber den vorhergehenden Präsenzterminen waren der Wegfall der Maskenpflicht, dadurch konnte man die Gesichter der Kursteilnehmer wieder in Gänze wahrnehmen, und die Verringerung des Erkältungsrisikos, da die nervigen Lüftungsintervalle entfielen. Unserer Kursleiterin Simone Kranz gelang es immer wieder interessante Gäste für die Zoom-Meetings zu gewinnen, so konnten wir einmal eine wunderbare Tanzperformance aus dem Carreau in Forbach quasi live erleben. Um uns bei Laune zu halten und zu verhindern, dass wir vergammeln, schickte Simone uns vor den Meetings Stücke, die wir lesen und Links zu Aufführungen, die wir uns anschauen sollten. Wie in jeder Klasse gab es Streber und Faulenzer! Da die Mehrzahl von uns Teilnehmern schon ein wenig in die Jahre gekommen ist und wir dementsprechend nicht übermäßig digitalaffin sind, hatte Simone es oft schwer die Diskussion via Zoom in Gang zu bringen, aber wir waren stets aufmerksame Zuhörer.« Alfred Ströher
»Wie sehr mir das Theater fehlt, habe ich schon während unserer Treffen in den VHS-Räumen bemerkt. Der virtuelle Kurs hat dieses Gefühl noch verstärkt, obwohl auch online der Kurs auf fabelhafte Art und Weise geleitet wurde. Wir haben uns durchaus mit interessanten Themen befasst. Ich fand die Tanz-Aufführung im Carreau ausgezeichnet ̶ sie war ja auch thematisch nah dran an der allgemeinen Lockdown-Situation ̶ , habe mich auch gerne mit Max Frisch befasst. Es war sehr interessant, zunächst den Text zu lesen und dann dessen Umsetzung auf der Bühne zu sehen. Aber gerade bei dieser Performance war mir besonders deutlich, in welch hohem Maße das reale Erlebnis im Theater zählt, wo alle Sinne angesprochen werden können. Und so empfinde ich einen virtuellen Kurs mangels Alternative schließlich als bereichernd, die Kommunikation über Video allerdings auch als anstrengend.« Margit Hoffmann
Als »Kurs-Neuling« hatte ich natürlich gehofft, mehr Spielstätten und Theaterproben zu besuchen, aber……. Ich fand die Live-Treffen mit den Musikern und Schauspieler(in) trotz Masken sehr interessant – nicht nur ihre Darbietungen, auch ihre Lebensläufe und internen Berichte aus dem Schauspieler(in) – und Theaterleben. Trotzdem sind die Zoom-Schaltungen auch anstrengend. Man starrt 90 Minuten auf das Monitor-Rechteck, in dem optisch ja nicht so viel passiert. Auch waren die Gespräche bei den Treffen in den VHS-Räumen lebhafter. Es besteht also nur die Hoffnung, dass sich für den nächsten VHS-Kurs alles normalisiert.« Jens Merkle
»Ich fand es schön, dass wir unseren Theaterkurs auf diese Art trotz Lockdown fortsetzen konnten, trotzdem wünsche ich mir sehr, dass wir in Zukunft wieder >live< dabei sein können! Als Neue im Kurs hatte ich mich besonders darauf gefreut, Theaterluft im Theater schnuppern zu dürfen und Einblicke zu bekommen, wie ein Stück sich entwickelt. Bei unseren Zoomkonferenzen war für mich besonders der Abend interessant, an dem wir ein Tanzstück live im Carreau verfolgen konnten ̶ mit vorherigem Gespräch mit Juliette Ronceray vom Le Carreau und anschließendem Gespräch im Kurs über unsere Eindrücke. Sehr spannend war es auch, sich die ganz besondere Aufführung von >Der Mensch erscheint im Holozän< von Max Frisch aus dem Züricher Schauspielhaus anzusehen. Die Vorbereitung durch die Lektüre, das Sprechen über den Text und über unsere Eindrücke von der Aufführung haben dafür gesorgt, dass ich mich nachhaltig mit Text und Interpretation auseinandergesetzt habe!« Barbara Merkle
Was mich bei unseren Treffen beeindruckt und auch fasziniert hat, sind
Die »Theaterleute« von einer oft sehr privaten Seite erleben zu dürfen. Mir gefällt diese offene, erfrischende Art und Ehrlichkeit. Herrlich normal!
Das Beseeltsein und den Enthusiasmus zu erfahren.
Der Blick »hinter die Kulissen«. Die Entstehung eines Stückes bis zur Aufführung, die vielen Puzzlesteinchen, die sich finden und zusammengefügt werden. Sigrun Salgert
Also es könnte ja möglich sein, dass morgen plötzlich wieder alles normal ist. Dann würde die Theatermaschine ratternd hochfahren. Vielleicht ein bisschen keuchend, zugegeben. Dann kämen Menschen zu mir ins Theater auf die Probebühne. Menschen, die spielen wollen, Kunst machen wollen.
Menschen, die vor allem soziale Kontakte knüpfen, Kontaktnetze erweitern wollen, sich neu erfinden wollen mit allem Pipapo. Und ich würde wieder den Beruf ausüben, den ich gelernt habe. Menschen dazu ermuntern, Ängste zu überwinden, Nähe zuzulassen, konstruktive Kritik zu üben oder einzustecken.
Menschen dazu bringen, ins Theater zu gehen und sich mit brennenden Themen oder sich selbst auseinanderzusetzen. Den Menschen diese Maschine mit all ihren Zahnrädern zu zeigen und ihnen das Gefühl geben, dass sie die Schrauben im Getriebe sind, dass es ohne sie ein Haufen schöner, aber nutzloser, glänzender Metallteile ist.
Ich bin Theaterpädagogin. Und wie meine Kolleginnen und Kollegen am Staatstheater ist mein Beruf darauf ausgelegt, im Zwischenmenschlichen aktiv zu sein, Theater zu vermitteln und Kunst als Dialog oder Diskurs zu begreifen. Alles darf sein und alles muss auch irgendwie sein. Machen statt Zerdenken. So.
Und ich will wieder viele Gesichter sehen, in die ich schaue. Ich weiß noch ganz genau, wie es, ist eine Atmosphäre zu spüren und was es bedeutet, wenn jemand wirklich leidenschaftlich Feuer fängt.
Ich plane wieder Begegnungen mit meinem Ensemble4, dem Bürgerensemble des Staatstheaters, vielleicht an der frischen Luft, wenn das wieder erlaubt ist. Ich plane ein Kinderkonzert, mit echtem Publikum, einem Gemüse-Puppenspiel, großem Orchester. Ich plane Begegnungsräume im öffentlichen Raum. Endlich sich wieder treffen.
Vielleicht durch Plexiglasscheiben, aber hey, mehr als die letzten drei Monate und endlich nicht mehr online. Ich bin bereit. Plan für morgen steht. Stand heute.
Ich schreibe auf französisch, du schreibst meinen Text weiter auf deutsch, und ein Anderer schreibt diesen deutschen Text auf französisch weiter. Kann man DAS Übersetzung schon nennen? Linda, Clara und Yann haben unterschiedliche Muttersprachen, unterschiedliche Verständnisse der Welt, andere Schreibstile und saßen während des Schreibens nicht in demselben Raum. Dennoch haben sie Geschichten zusammen geschrieben.
Mit der Hilfe von online Übersetzern, eigenen Grundkenntnissen in der anderen Sprache und Bildern haben sie sich in den Kontext des Textes der anderen und in die fremde Sprache hineinversetzt um die sprachliche Grenzen der Vorstellungskraft auszutesten. Die Anweisung? Ganz simpel: »Führe in deiner Muttersprache einen fremden Text in einer anderen Sprache fort. Dabei helfe dir von der Bildern der Artikeln der digitalen Ausstellung über das Schreiben.«
Was daraus entstanden ist können Sie hier und jetzt entdecken. Wir liefern Ihnen einige Auszüge von unseren Texten.
J’écris en français, tu continues mon texte en allemand, puis tu le donnes à une autre personne qui écrit la suite de ce texte allemand de nouveau en français. Peut-on appeler cela de la traduction? Linda, Clara, et Yann ont des langues maternelles différentes. Leur vision du monde et leur style d’écriture sont eux aussi différents, et, lorsqu’ils écrivent, ils ne se trouvent pas dans la même pièce. Pourtant Clara, Linda et Yann écrivent des histoires ensemble.
Avec l’aide de traducteurs en ligne, de leurs connaissances de la langue de l’autre et des images des auteurs et traducteurs de notre exposition virtuelle (cf. les précédents articles de Vom Schreiben – Tout simplement écrire), ces trois écrivains en herbes sont entrés dans la langue étrangère pour tester les limites linguistiques de l’imagination. La consigne d’écriture? Très simple : «continue un texte de langue étrangère dans ta langue maternelle. Pour cela tu t’aideras des images des articles précédents. »
Découvrez ici et maintenant quelques extraits de ces histoires entre les langues inspirés des images de l’exposition numérique.
Viel Spass !
Clara, Linda und Yann von der Schreibwerkstatt
Anna Arnould Leiterin der Schreibwerkstatt
Dieses Bild von Hinrich Schmidt-Henkel hat Yann zu einem Text inspiriert / cette image a inspiré Yann :
« Me présenter… en voilà une difficile question ! Par où commencer ? Mes aventures ? Mes quêtes ? Ma vie ? Mais bien sûr ! Mon nom ! Je m’appelle Bernard Baltores. Comme vous avez pu le remarquer, je cherche toujours trop compliqué ! Je cherche des réponses difficiles à des questions simples, et des réponses extrêmement compliquées à des questions plus difficiles ! Aventurier dans l’âme, depuis mes 18 ans, dès que je quittai le foyer familial, je cherchai l’aventure. Une fois en Chine, une autre en Amérique… Aucune quête ne m’échappe ! Tout ce qui est intriguant attire mon regard et nombreux sont mes admirateurs. J’ai mes séries, mes dessins-animés, mes revues, mes magazines, mes films… Une vraie star, sans me vanter bien sûr. Je voyage seul, accompagné seulement de mon sac à dos, reçu à l’âge de mes 16 ans. Cadeau de mon grand-père, je le porte toujours avec moi ! Une vraie peluche, si je puis dire ! En ce moment, peu d’aventures s’offrent à moi ! Mais une attire plus mon attention que les autres… Peut-être serait-ce ma prochaine destination… » – Yann
Das Bild von der Autorin Tiphaine Raffier; hat Clara inspiriert… L’image de l’autrice Tiphaine Raffier a inspiré Clara… Clara hilft sich davon um in den Text von Yann weiter zu schreiben. Clara s’en est aidé pour entrer dans le monde du texte de Yann…
« Le soleil brille de mille feux, synonyme de chance à venir.
De la chance, j’en ai eu. Et pas qu’une seule fois. Vivre pour voir, vivre pour réussir. J’ai eu le privilège de pouvoir faire les deux. Réussir en voyant. Combinaison de deux rêves. De deux chances. Mais il n’y a pas que ça, évidemment. Non, tout ceci n’est pas un hasard de circonstances. J’ai agi, également. J’ai fait. Je suis maître de mon existence. Du moins, en partie. J’ai découvert ce qui était à découvrir et je suis allé là où il fallait aller. J’ai vu juste, moi. J’ai accompli des choses dont personne avant moi n’avait été capable. C’est vrai, j’ai du mérite. Je la mérite, ma chance.
Mais c’est trop simple, maintenant. Tout est devenu trop simple. Je m’ennuie, à force. J’ai besoin de bouger, de repartir en action. La ville est trop présente et les arbres, les plaines et les montagnes font bien meilleurs compagnons que les quelques journalistes à ma porte. J’ai trop longtemps délaissé mon sac à dos jamais défait. Mes radios, caméscopes et appareils photos pourrissent tristement à l’ombre de la terrasse. Mon corps ronchonne par manque d’exercice. J’ai peut-être tout, pourtant il me faut plus. Encore, toujours plus. La gloire ? Passe encore. Mais la luxure, l’oisiveté et la paresse ! Quels félons que ceux-là ! Oui, je suis rouillé. Il est plus que temps que j’y retourne. Il est temps. » – Clara
Und dieser Text wurde von Linda weitergeschrieben Mithilfe von Thierry Simons Bild ce texte a été continué par Linda avec l’aide de l’image de l’auteur Thierry Simon.
»Geh nicht! Geh nicht! Bleib da! Lass sie mich in meinem Kopf halten. Ich muss es wissen.Ich muss wissen, wer ich bin. Jetzt.
Ich brauche Antworten. Ein Blatt, welches erstarrt bleibt. Nervaturen, die mich zu meinem alten toten Wissen führen. Ein Defibrillator. Ich muss etwas finden. Ein Zeichen, eine Definition, die mit mir in Verbindung steht. Aber was sehe ich? Nicht ein Zeichen, nicht zwei, nicht drei. Hunderte. Es sind Hunderte. Ein unendliches Spiel aus Frustration und Sehnsucht. Es ist nutzlos. Es ist verdammt nochmal nutzlos. Zweige und stachelige Büsche. Nichts anderes, nichts sicher. Alles ist divergent und chaotisch. Wo werde ich das letzte Stück meinerseits finden?
Nirgends? Überall?
Das Gespür zur Klarheit ist verschollen. Es scheint, als würde ich den Unterschied zwischen oben und unten nicht mehr erkennen können.
Wann werde ich je einen Schritt näher zu mir selbst wagen? Wann werde ich aufhören, die Realität mit einer Barriere gefangen zu halten? Sag es mir!
Es ist ein Albtraum. Ein Boden ohne Einfluss auf die Festigkeit und ein Schicksal ohne Stab und Stütze. Schrillende Alarmglocken, die mich in ein schwarzes Loch verschlucken. Unsichtbare Trompeten, in greifbarer Nähe, die in meine Richtung dröhnen. Und es dringt in meinen Ohren ein, wie ein Virus. Keine 10 Hände können mehr retten. Ich fühle mich wie ein Skelett, welches kurz davor ist, in einem Haufen zusammenzubrechen.
Es endet in Schallwellen. Sie schlenkern sich aus und postieren sich in einem grellen Pfeifen. Langsam, ganz langsam. Die Stille gewinnt Oberhand. Ich habe Angst. Es ist dunkel, verlassen, mordskalt. Die Einsamkeit, es bringt mich um. Mein Instinkt sagt mir: Renn.« – Linda
« Stop. Je m’arrête, essoufflée. J’ai couru, comme on me l’avait demandé. Je n’ai rien fait. J’ai couru. Et maintenant, je m’effondre. Plus d’énergie pour continuer, plus d’énergie non plus pour pleurer. Alors, je suis là, immobile, refusant d’y croire, refusant de voir la réalité en face. C’est la fin, tout simplement.
Mais la fin n’existe pas, pas vrai ? Mes parents ne sont-ils pas immortels ? Ma vie n’est-elle pas immortelle ? C’est impossible et je vais le prouver ! Allez, lève-toi ! »
Inspiré de l’image de Mithilfe des Bilds von Frank S. (Teilnehmer des Abstands-Kollektivs)
L’image de Tiphaine Raffier a inspiré Yann / Das Bild von Tiphaine Raffier hat Yann inspiriert:
« Tout était calme, personne n’aurait pu croire qu’il allait se passer quelque chose d’exceptionnel. Ou de dramatique. J’entendais le tic-tac incessant de la montre du salon. Mon père sirotait son thé, ma mère lisait je ne sais quoi.
Le vide, silence complet, aucun bruit. La montre s’était arrêtée, mon père s’était levé.
Puis un grand vacarme. Quelque chose était tombé, sûrement un vase, puis s’était brisé sur le sol. En mille morceaux, comme mon existence. On entendit la vitre se briser, un homme armé entra dans la pièce principale… » – Yann
Usw. Etc.
Dieses Prinzip, zwischen den Sprachen zu schreiben, soll bald weiter erforscht und getestet werden innerhalb des Ensemble des Wortakrobaten, das sich, wenn die Lage es uns erlaubt, mit einem Kaffee und guter Musik am Staatstheater jede Woche treffen wird. Ce principe d’écriture entre les langues continuera d’être étudié et testé joyeusement dans le groupe des “acrobates des mots” qui aura bientôt lieu au Staatstheater. Tu veux écrire avec nous? Inscris-toi à l’adresse Mail: a.arnould@staatstheater.saarland.
Ensemble der Wortakrobaten
Schreibwerkstatt für Leseverrückte, Sprachbegeisterte und Lautmaler
Wir schaffen ein Zeitfenster und einen gemütlichen Raum, in dem Wortakrobaten die Möglichkeit haben einfach zu schreiben. Die Devise lautet: Einmal die Woche bei einem Kaffee, guter Musik oder einfach in Stille Wörter auf Papier bringen. Es gibt nur zwei Bedingungen zur Teilnahme am Ensemble der Wortakrobaten: Ihr habt dienstags zwischen 17 und 19 Uhr Zeit und ihr sprecht außer Deutsch eine weitere Sprache. Es spielt keine Rolle, welche Sprache das ist, ob Französisch, Chinesisch, Russisch oder Arabisch, egal. Auch egal ist, wie alt du bist und woher du kommst. Lasst uns Zeit gemeinsam verbringen, um Geschichten zu gestalten und den Klang jeder Sprache in seiner individuellen Schönheit zu entdecken.
Anmeldung bei Anna Arnould-Chilloux: a.arnould@staatstheater.saarland
Übersetzer*innen und Autor*innen des Festival Primeurs über das Übersetzen.
Was bedeutet übersetzen für dich? Wo und wann übersetzt du am liebsten? Wie würde deinen Text in einer anderen Sprache klingen?
Deutsch-französische Jugendliche haben den Übersetzer*innen und Autor*innen des Festivals und den Teilnehmer*innen der Schreibwerkstatt des Jungen Staatstheaters Fragen gestellt und sie nach Bildern gefragt.
Qu’est-ce c’est «traduire » ? Où et quand aimes-tu traduire? À quoi ressembleraient tes textes s’ils étaient traduits dans une autre langue?
Des jeunes franco-allemands ont posé leurs questions aux traducteur.ices, aux auteur.ices du festival ainsi qu’aux participants de l’atelier d’écriture du Junges Staatstheater en leur demandant de ne répondre qu’avec des images.
Was denkst du? Wie würde dein Text auf deutsch/französisch übersetzt klingen?
Comment serait ton texte serait dans l’autre langue?
«J’écris surtout en français. Les idées viennent en allemand dans ma tête, puis j’écris en français. Je sais pas pourquoi j’écris en français mais je pense en allemand. J’ai pas vraiment besoin de faire une traduction ou de me demander pendant quelques secondes comment on dit ça, ça vient tout simplement dans l’autre langue. Chez moi ce serait plus noble en allemand. Plus élégant. J’aurais tendance à utiliser des expressions plus longues. En français on écrit plus court en ajoutant des adjectifs. En allemand c’est des expressions qui se rajoutent, comme des formules mathématiques qui augmenterait l’intensité du récit.»– Yann
«Pour moi le français est pas forcément plus élégant. Le français c’est un peu plus le bazar, c’est un peu plus « artistique ». C’est pas forcément très ordonné. C’est vraiment un truc que l’allemand n’a pas et qui est différent en allemand et c’est ça qui est bien.» – Clara
Fragen an / questions à Mira Lina Simon, Übersetzerin von, traductrice de:Outrages ordinaires, »Wutströme«
Übersetzt du nur Texte oder schreibst du auch selbst?
A part la traduction, écris-tu aussi des textes à toi?
Hast du dem Stück eigene Ideen hinzugefügt?
As-tu ajouté quelques unes de tes idées à la pièce que tu as traduite?
Was hast du von dem französischen Text gedacht?
Qu’as-tu pensé de la pièce en français?
Hat der Text jetzt eine persönliche Färbung?
Le texte a t’il maintenant une teinte personnelle?
Inspiration von Hinrich Schmidt-Henkel, Übersetzer von / traducteur de : « Manifeste de la jeune fille » (»Manifest der jungen Frau«)
»Das Übersetzen ist ein ständiges Hin und Her. Zwischen Original und meinem deutschen Text, zwischen Analyse und Intuition, zwischen Entspannung und Anspannung. Zwischen Rezeption als aufmerksamster Leser des Originals und Produktion eines neuen Textes. Zwischen zwei Sprachen, zwei Ländern, zweimal Publikum. Zum Übersetzen muss der Geist ganz entspannt und leer sein, um alle Impulse des Originals aufzunehmen. Darum ist mein Foto diese leere Poolliege, die ich sehr inspirierend finde. Zugleich muss der Geist sehr gespannt sein, um all diese Impulse zu analysieren und wahrzunehmen. Und der Geist muss prall gefüllt sein, um für sie alle Entsprechungen auf deutsch zu finden. Das ist auch wegen der Sorge um den Leser, die Leserin nötig: Sie sollen ja ebenfalls alles wahrnehmen können, was im Original steckt!«
Das war´s leider schon für heute. Et voilà c’est fini pour aujourd’hui. Dans le prochain et dernier article vous découvrirez les textes qui nous ont été inspirés par ces images! Im nächsten und letzten Artikel dieser Reihe werden Sie die Texte finden, die uns zu diesen Bildern hier inspiriert haben!
»Ursprünglich war gedacht, dass wir das Publikum mit unseren Stimmen am Abend der Vorstellungen beim Festival Primeurs mit einer Toninstallation im Foyer der Alten Feuerwache empfangen. Einige Tonaufnahmen und Telefoninterviews waren schon bereit, doch genau während eines Schreibwerkstatts- Workshops, die wir im Theater in kleinen Gruppen gemacht haben, klingelte mein Telefon: Die Theater müssen in einigen Tagen wieder zu machen, das Festival Primeurs wird nicht in der Alten Feuerwache stattfinden können. Que-faire?
Vor der Unmöglichkeit uns nochmal im Theater treffen zu können (einige Jugendliche wohnen in Frankreich), und vor der Traurigkeit darüber, unsere Toninstallation im Theaterhaus nicht klingen lassen zu können, haben wir umgedacht und entschieden die Installation mit Bildern zu verwirklichen. Bilder sind ja… in beide Sprachen verständlich… Sofort haben wir die Autor*innen und Übersetzer*innen gefragt uns Bilder per E-Mail zu senden und das digitale Abenteuer begann. Auf dem Weg kam Lara, FSJlerin der Dramaturgie, ans Theater. Sehr motiviert hat sie uns geholfen dieses Projekt digital zu gestalten.
Lara, kannst du uns ein bisschen erzählen über das Projekt und wie du es geschafft hast es digital umzusetzen? Was hat dir Spaß gemacht? Was fandest du besonders interessant oder schwierig in der Umsetzung?«
– Anna A.
»Ich habe mich sehr gefreut, Euch bei der Realisierung dieses Projekts unterstützen zu dürfen, da ich das Schreiben und den Prozess des Schreibens sehr interessant finde. Ich habe viele Einblicke in die Arbeit von verschiedenen Arten von Schriftstellern bekommen, die auch in unseren Artikeln festgehalten sind. Besonders haben mir natürlich die Bilder gefallen; ich bin ein sehr visueller Mensch. Worte kommunizieren die Bilder/ Vorstellungen in unseren Köpfen und legen damit viel über die Person frei.
Ich hatte die Ehre, mir auch kleine Geschichten der Schreibwerkstattler*innen durchzulesen. Im regelfall liest man ja nur Bücher oder Artikel von Menschen, die dafür professionell engagiert sind. Dieser Rahmen ist viel vertrauter und gemütlicher, womit auch die Geschichten viel persönlicher wurden. Besonders der Austausch mit den Anderen Teilnehmer*innen war scheinbar sehr wichtig für das dortige Schreiben.
Besonders gefreut hat mich auch die Teilnahme der Autor*innen des Festivals. Ich habe mir vor Probenbeginn alle Stücke durchgelesen und mir eigene Bilder dazu geschaffen. Umso interessanter ist es dann, die Umstände zu sehen unter denen diese Stücke geschrieben wurden.
Das schwerste war natürlich, zu filtern. Jeder Einblick in eine Person war hier sehr aufschlussreich, da ist es schwer, zu entscheiden, was in den Artikel kommt und was nicht. Ich glaube aber, dass die Auswahl, die wir getroffen haben, das Wichtigste bereitstellt.
Den Lesern wünsche ich also viel Spaß und eine gute Reise durch die Geschichten der Autor*innen, die Worte und Bilder gemeinsam erzählen.«
– Lara H.
Sprichst du so wie du schreibst?
»Ich finde schon. Ich achte sehr darauf, wie jemand spricht und schreibt. Es geht mir gar nicht um die Rechtschreibung, die beherrsche ich auch noch nicht so ganz, wie es mir lieb wäre, aber um die Art wie sich jemand ausdrückt, sowas verschafft bei mir sehr viel Eindruck und ich bin selten kritisch aber hier schon.«
»Definitiv nicht! Ich rede viel schlimmer, ich bin in der Regel immer fasziniert, dass ich so gute Sätze auf Papier bekomme, obwohl ich echt nicht die beste Ausdrucksweise habe.« – Samira B.
»In Prosa Hochdeutsch, bei Gedichten oft Dialekt.« – Mona J.
« J’écris pas vraiment comme je parle. Quand j’envoie un email officiel je l’écris comme une histoire. Et puis je parle pas à tout le monde pareil. » – Yann
Weißt du wie dein Text enden wird, wenn du anfängst zu schreiben oder entwickelt es sich im Laufe des Schreibens?
Lorsque tu commences à écrire, sais-tu comment ton texte finira?
»Manchmal habe ich ein Ende schon im Kopf aber ich bin offen und lasse mich gerne während dem Schreiben umstimmen, wenn ich doch was anderes verspüren sollte.« -Mariela G.
«Avant, je voulais tout contrôler avant de commencer à écrire, mais depuis plusieurs mois j’essaye de juste écrire, peu importe comment ça va se terminer » – Clara
«Moi c’est exactement le contraire, si je sais pas ma fin je sais pas vers où m’orienter. Quand j’écris je sais déjà vers où je vais.» – Yann
»Der Text entwickelt sich während des Schreibens. Bei Gedichten habe ich ein Ziel, auf das ich hin formuliere.« – Mona J.
»Das kommt ganz darauf an, ob ich schon einen Plot für die Geschichte habe, oder nicht. So oder so schreibe ich mir kurz auf, wie die Geschichte ablaufen soll und fange an zu schreiben, manchmal ergibt sich im Laufe etwas, manchmal aber auch nicht.« – Samira B.
Wenn du etwas streichen willst, wie gehst du vor?
Lorsque tu veux corriger ton texte, que fais-tu?
»Wenn ich am Laptop arbeite, dann korrigiere ich oft, nachdem ich den Satz abgeschlossen habe, damit ich meine Gedanken nicht vergesse. Wenn ich mit einem Kugelschreiber schreibe, kommt es auf den Text an. Wenn ich eine Karte schreibe dann mache ich mir davor oft schon Gedanken und schreibe es vor. Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann schreibe ich darauf los und streiche auch mal durch und korrigiere am Ende.« – Mariela G.
Hast du dir schon mal Sorgen gemacht über die Reaktion deiner Leser? Hat deine Familie deine Texte gelesen?
T’es tu déjà inquiété de la réaction de tes lecteurs?
»Sorgen mache ich mir keine, ich bin neugierig auf die Reaktionen. Es ist so schön, wie unterschiedlich wir alle sind und somit auch die Geschmäcker. Mich würde es interessieren, wie die Texte auf andere wirken, ob ich wirklich dieses Gefühl, welches ich beim Schreiben verspüre, auch beim Lesen so ankommt.« – Mariela G.
« Tant que je ne suis pas à 100 pourcent satisfaite j’en parle pas autour de moi, personne ne sait que je suis en train d’écrire quelque chose, il faut que ça reste un peu secret. » – Clara
»Meine Familie liest meine Texte nicht. Sie weiß zwar, dass ich schreibe und dass ich schreiben liebe, aber ich werde damit nicht ernst genommen oder man will meine Geschichten nicht lesen, da einige enge Familienmitglieder finden, dass das Schreiben von Geschichten nichts bringt und „unnötig“ sei, was falsch ist. Deshalb zeige ich meine Geschichten nicht wirklich gern.« – Samira B.
»Ja. Von einigen Statist*innen weiß ich, dass sie auch in diesem Verteiler sind und manchmal spekuliere ich, von wem welcher Text sein könnte. Sorgen mache ich mir keine, ich würde es nur spannend finden, wenn wir uns mal zusammensetzen um uns persönlich auszutauschen. Ich bin total neugierig. « – Mona J.
Stell dir vor, jemand will deinen Text inszenieren. Wie würdest du dich fühlen? Ängstlich, total froh oder würdest du es lieber selber machen?
Si ton texte était mis en scène, comment te sentirais-tu? Plutôt Inquiet, ou plutôt content? Voudrais-tu faire toi-même la mise en scène?
»Keine Angst, ich würde mich total freuen! Selber inszenieren, eher nicht. Es würde mich besser gefallen, die richtigen Personen für mein Stück auswählen zu dürfen. Allerdings finde ich sind meine Texte noch nicht so weit, um als Stück inszeniert werden zu können. Aber wenn sich die Möglichkeit anbieten sollte und vor mir eine offene Tür steht, dann kehre ich ihr bestimmt nicht den Rücken zu.« – Mariela G.
»Ich habe in meiner Kindheit schon am liebsten Puppenspiele aus meinen Geschichten gemacht, also würde ich mich natürlich sehr darüber freuen es selbst machen zu können. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr interessant zu sehen, was ein Fremder mit meinem Text anstellen würde; wie er ihn betrachtet und was er dabei fühlt. Welche Stellen in seiner Inszenierung besondere Aufmerksamkeit erhalten und welche gestrichen werden.« – Lara H.
»Ich würde mich bestimmt sehr freuen, aber ich müsste eine Person aus jedem Stück wohl selbst spielen, oder würde sie gerne spielen, da ich nicht genau weiß, ob ein fremder Schauspieler meine Charaktere genau so spielt, wie sie sich auch verhalten würden.« – Samira B.
Et voilà c’est fini pour aujourd’hui. Das war´s leider schon für heute. Dans le prochain article vous découvrirez plein d’autres images et plein d’autres pensées d’auteur*ices, de traducteur*ices et d’écrivain*es du dimanche. In weiteren Artikel warten noch mehr Fragen über das Schreiben und das Spielen mit Wörtern auf euch, die die Autor*innen und Sonntagsschreiber*innen kreativ mit Bild und Wort beantwortet haben!
Im nächsten Artikel erfahrt Ihr mehr über die Übersetzung, denn auch einige Übersetzer*innen des Festival Primeurs haben sich von uns interviewen lassen und haben kreativ geantwortet! Prochain article la semaine prochaine! Dans notre prochain article nous vous présenterons nos recherches sur le quotidien des traducteurs. Nächster Artikel nächster Woche. Prochaine semaine, prochain article!
Die Texte der Autor*innen die die Autor*innen- und Übersetzer*innen- Preise Festival Primeurs gewonnen haben können auf der Website als inszenierte Vorlesung gesehen werden. Schaut bei Interesse auf jeden Fall vorbei!
Les textes des auteurs qui ont remporté les prix du meilleur auteur et des meilleures traductions peuvent être visionnés dans une version scénique et filmée sur le site du festival!
Le manifeste de la jeune fille – Manifest der Jungen Frau
Von / de Olivier Choinière (Autor*innenpreis 2020) Olivier Choinière