Kategorien
Hinter dem Vorhang Theaterblog

Zum letzten Mal! oder Von der Vergänglichkeit des Theater-Spiels

Das Theater feiert den Augenblick, die Gegenwart, das Da-Sein im Hier und Jetzt, aber damit auch das Vergängliche, das Vorrübergehende, das Transitorische.
Nach der Premiere einer Inszenierung folgt eine Reihe von Aufführungen an unterschiedlichen Spiel-Tagen, in dem sich das Erschaffene weiterentwickeln kann, bzw. die Künstlerinnen und Künstler jenseits einer Premierenanspannung frei aufspielen und ihre Rollen weiterentwickeln.
Theaterfans, die nicht nur eine Aufführung besuchen, berichten begeistert davon. Sie lieben die kleinen Veränderungen im Spiel und Timing des Abends. Oft sind es sogar winzige – meist vom Gro des Publikums unbemerkte – Fehler, Ausrutscher, Pannen die zum Darüber-Erzählen einladen.
Veränderungen und Brüche gehören zum Leben und machen eine Inszenierung manchmal sogar besonders interessant. War der Einsatz der Souffleuse beabsichtig? Gehörte der Ausstieg aus der Rolle zum Spiel? War das beim letzten Vorstellungsbesuch auch so?

Menschliche Aufmerksamkeiten verschieben sich und so gilt für das Theater: Jede Vorstellung ist anders!

»Der Geizige« von Molière zum letzten Mal am 6. Juli im Großen Haus. (Foto: Martin Kaufhold)

Diese kühne Behauptung in einem Medium, in dem sich alle Beteiligten auf und hinter der Bühne stets um die größtmögliche Exaktheit bemühen, entspringt dem Live-Charakter des Theaters und dem menschlichen Sein.
Kein Tag ist wie der andere. Aber auch keine Stunde, Minute oder Sekunde. So wird nicht nur das gemeinsame, energetische Spiel auf der Bühne immer anders erlebt, sondern auch die Reaktionen im Zuschauer-Raum sind von Vorstellung zu Vorstellung verschieden.
Doch erst das wechselseitige Erleben von Spieler*innen und Publikum macht aus einem Theater-Spiel Theater. Sollte dann auch noch der vielbeschworene energetische Funke überspringen, sprechen wir von Theater-Glück.

»Eine kurze Chronik des künftigen China« zum letzten Mal am 9. Juli in der Alten Feuerwache. (Foto: Horst Busch)

Doch wie Abschiede und Vergänglichkeit zum Leben gehören, so sagen auch die Theater zum Ende einer Spiel-Zeit: Tschüss! Wir nehmen Abschied von gemeinsam erarbeiteten Theaterabenden oder von Kolleginnen und Kollegen. Auf dem Spielplan heißt es nüchtern: Zum letzten Mal!

In Vorfreude auf das Kommenden will aber zeitgleich das neue Spielzeitheft Lust auf die kommende Saison mit ihren neuen Stoffen, Inszenierungen und Künstler*innen machen.

Die Vor-Proben u.a. zu »Gabriel«, »Der Besuch der alten Dame« oder »Augen ohne Gesicht« haben bereits begonnen!

Nutzen Sie vorher aber noch die Chance und nehmen Sie mit uns Abschied von zahlreichen gleichermaßen unterhaltsamen wie anregenden Inszenierungen der aktuellen Saison. Und das nicht nur im Schauspiel!

Als kleiner Trost – teilweise auch der Corona-Pandemie geschuldet – heißt es für einige Produktionen auch nur: Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!

»Puck träumt eine Sommernacht« zum letzten Mal in dieser Spielzeit am 6. Juli in der Alten Feuerwache. (Foto: Astrid Karger)
»Trüffel Trüffel Trüffel« zum letzten Mal in dieser Spielzeit am 10. Juli in der Alten Feuerwache. (Foto: Horst Busch)

So oder so freue ich mich auf ein Wiedersehen in den Spielstätten des Staatstheaters.

Horst Busch,
Chefdramaturg

Kategorien
Auf ein Wort Theaterblog

»NUR DIE KUNST RETTET DIE WELT.«

Algirdas Drevinskas – 30 Jahre auf den Brettern, die die Welt bedeuten – Ein Porträt.

Für Algirdas Drevinskas sind – neben seiner Familie – das Theater und die Musik in der Tat die Welt. Sie bestimmen sein Leben. Seit 30 Jahren agiert der Tenor nunmehr auf den vielbeschworenen Bühnenbrettern. Man sieht es im Gespräch an seinen strahlenden Augen, wenn er sich an Partien erinnert, die er gesungen und von Begegnungen mit Regisseuren, Lehrern und dem Publikum berichtet, dass dieses Tenor-Herz für das Theater, für die Musik – besonders die von Mozart – schlägt.

Baron Kronthal in Lortzings »Der Wildschütz«.

Im kleinen Dramaturgiebüro sitzen wir im gebührenden Corona-Abstand einander gegenüber, zudem mit Atemschutzmasken versehen, und dennoch sprüht Algirdas geradezu und berichtet voller Leidenschaft. Dieses Bühnenleben erfüllt ihn auch nach dreißig Berufsjahren noch und macht ihm Spaß wie am ersten Tag, den er auf der Bühne stand.

Im litauischen Biržai fing alles an, dort erblickte er das Licht der Welt und die Liebe zur Musik wurde ihm geradezu in die Wiege gelegt. Voll liebevoller Erinnerung berichtet Algirdas von seiner Mutter, ihrer Gesangstimme, dem wunderschönen natürlichen Vibrato und warmen Timbre. Sie sang, als sie mit ihm schwanger war, in einem Frauenensemble, er glaubt, sie hat die ganze Zeit gesungen, und Algirdas ist sich sicher, dass seine Mutter ihm so die Liebe zum Gesang zusammen mit dem Leben geschenkt hat.

Orpheus in »Orphée aux enfers«.

Schon im Kindergarten, alle anderen Kinder haben sich geniert, stellte sich der Bube hin und sang frei heraus. Eine Lehrerin der Kindermusikschule bot den Kindern der Grundschule, die sich gern musikalisch betätigen möchten, eine Aufnahme in die Musikschule an. Zu Hause eröffnete Algirdas seiner Mutter, dass er da unbedingt hin möchte.

Die Mutter brachte alles auf, um dem Jungen, der natürlich die Aufnahmeprüfung mit Bravour bestanden hatte, die Ausbildung zu ermöglichen. Schon als Kind hatte Algirdas immer wieder in Konzerten gesungen, war im Litauischen Fernsehen zu erleben und hatte an etlichen Wettbewerben teilgenommen. Er berichtet, dass Frauen Tränen in den Augen hatten, als sie ihn als Buben singen hörten. Für ihn war es aber das Normalste von der Welt, auf dem Konzertpodium zu stehen und zu singen und natürlich, er hat die Anerkennung auch sehr genossen.

In Beethovens »Fidelio«

Dann kam naturgemäß der Stimmbruch als eine Tragödie auf ihn zu, von seinem wunderschönen 1. Diskant war erst einmal nichts mehr übrig. Algirdas war dankbar für die erfüllten Jahre, war sich aber sicher, dass es das nun war mit dem Singen. Der Direktor der Musikschule hielt aber an dem Jungen fest, er bot ihm Dirigierstunden an und Algirdas durfte sogar den Chor der Kindermusikschule dirigieren und das Klavierspiel erlernen. Das war die wichtigste Vorbereitung für seinen weiteren Weg.

In Memel am Konservatorium hatte er dann die Aufnahmeprüfung für das Chordirigat gemacht. Jeder Chordirigent hatte freilich auch Gesangsunterricht. Algirdas erinnert sich: »Da war ein Gesangslehrer, ein ganz dicker Bariton, der sagte zu mir: >Junge, ich will dich nicht verwirren, aber du könntest singen.< Das hat mir gereicht, diese Bestätigung, dass dieser Profi dies zu mir sagte, und es so ernst meinte. Ich habe dann das Jahr noch zu Ende studiert und habe mich vorbereitet für die Aufnahmeprüfung für den Gesang.«

Manchmal denkt er »Mein Gott, ich kann nichts anderes als Singen«, aber genau das war immer sein Traum, seit er denken kann: Singen.

»Der Freischütz« von Carl Maria von Weber.

Natürlich gab es Höhen und Tiefen. »Jeder Sänger hat einmal in seinem Leben eine stimmliche Krise« meint Algirdas. Ein erster Schock war, als er während des Studiums plötzlich permanent furchtbaren Schleim im Hals hatte, es war mal besser, mal schlechter.

Jahre später, 2003 – er war bereits am Saarländischen Staatstheater engagiert – bereitete er die Partie des Belmonte vor. Seine von ihm sehr verehrte Studienleiterin Anne Champert freute sich bereits auf seine Interpretation: »Algis, ich freue mich schon sehr auf deinen wunderschönen Belmonte«.

Doch nach diesem Satz verschwand bei ihm die Stimme sukzessiv. Es wurde ein Gast als Ersatz geholt. »Ich konnte in der Sitzprobe nicht mehr singen, überhaupt nicht.« Nach einer Odyssee von vielen Arztbesuchen stellte sich heraus, dass eine Weizenallergie die Ursache für den Stimmverlust war.

Die Rückkehr nach neun Monaten auf die Bühne war für Algirdas wie die Neugeburt seiner Stimme. »Zum Glück hatte mein Intendant Kurt Josef Schildknecht Geduld. »Als er mich zu sich bat, dachte ich, das war es jetzt, aber er sagte: >Herr Drevinskas, jeder Sänger hat mal eine Krise, Sie haben jetzt Ihre, stehen Sie das durch, bleiben Sie tapfer.< Ich hätte ihm auf Knien danken mögen.«

Als Graf Almaviva.

Jungen Sänger*innen kann er nur raten, auch nach Allergien zu forschen. Auf meine Frage, was er weiterhin Gesangsstudent*innen mit auf den Weg geben möchte, war Algirdas das Wichtigste das Finden des passenden Gesangslehrers. »Bei einem Rubbellos kannst du eher einen Hauptgewinn finden, als bei der Gesangslehrerwahl den Richtigen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, es ist einfach Glück, den Passenden zu finden. Sicher muss man wissen, was man will und muss auch selbst merken, ob es passt. Es gibt Lehrer, die loben dich vom ersten Tag an, aber damit kommst du meiner Meinung nicht weiter. Mein heißgeliebter Lehrer und >Vater<, Prof. Josef Loibl (bei ihm studierte Algirdas Drevinskas ab 1993 in Graz an der Kunst Universität Gesang) verlangte so viel und war so hartnäckig im positiven Sinne … «

Er erzählt die Geschichte, wie er zu ihm kam, die auch an ein kleines Wunder grenzt. Die Sowjetunion war gerade 1991 zusammengebrochen, er musste sein Visum nach Graz in Moskau beantragen, die Fahrtkosten auftreiben … Violeta Urmanavičiūtė war es, die ihm half. »Ich habe immer in meinem Leben Menschen getroffen, die plötzlich da waren, als ich schwach war und jemanden brauchte. Ich vertraue dem Universum, dass im wichtigen Moment jemand da ist, der hilft, wie mein Prof. Loibl, der mir den musikalischen Himmel geöffnet hat … Wenn man so einen Lehrer findet, dann muss man dem treu bleiben. Es kann auch sein, dass man auf ein falsches Pferd setzt, das ist dann eine Tragödie, ich hatte großes Glück. Er war für mich Professor, Vater, Mentor, alles in einem … Überhaupt, ich bin eine so treue Maus. Ich bin dem Saarland treu, weil ich vom ersten Tag an spürte, dass das hier ein tolles Haus ist, es gibt eine wunderbare herzliche Atmosphäre und das war hier immer so. Man kann sich hier entwickeln.«

Als Duschmanta.

Nicht nur in Pascals Dusapins Oper »Macbeth Underworld«, in der Algirdas Drevinskas zur Zeit als Porter auf der Bühne steht, zeigt der Tenor eine ungeheure Wandlungsfähigkeit, Spielfreude und Mut zur Skurrilität.

Algirdas gibt zu, dass da eine gewisse Portion Naturtalent dabei ist, lobt aber die unglaublich gute Ausbildung auch im schauspielerischen Bereich in Litauen vor allem im Vergleich zu der, die er in Österreich bekam. »Ich bekam ein gutes Instrumentarium in meinen Koffer … Bei einem Sänger muss auch Schauspiel dabei sein. Wir sind quasi singende Schauspieler. In Italien, in Florenz, war ich in der Oper und war so enttäuscht. Alle Sänger gingen mit ihrem hohen Ton einfach so an die Rampe und dann wieder weg in die Bühne. Ich dachte, ich glaube nicht, was ich da sehe, aus der Rolle in den Ton und dann wieder zurück.«

Eines seiner schönsten Erlebnisse in Saarbrücken und überhaupt war unter der Intendanz von Dagmar Schlingmann, sie war ja auch Schauspielregisseurin. Sie hatte einen »Barbier« herausgebracht, der acht Jahre lief. »Ich war der Almaviva, ursprünglich mit meiner Frau Elizabeth (Wiles) und die Produktion war wie für uns zugeschnitten. Wir hatten so einen Erfolg, und die Produktion lief und lief.«

Einen ähnlichen Erfolg hatte der Sänger, als er – wieder gemeinsam mit Elizabeth Wiles – in der »Zauberflöte« über viele Jahre als Tamino auf der Bühne des Saarländischen Staatstheaters stand. Zehn Jahre stand diese Produktion auf dem Spielplan.

Als Belmonte in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«.

Und die gemeinsamen Kinder, wollen die in die Fußstapfen ihres Vaters treten? »Unsere Kinder Julius und Clara besuchen fast jede Inszenierung. Sie waren selbst in so einer nicht ganz einfachen Produktion wie >Der Sturm< und wollten die Oper wieder und wieder sehen. Sie kamen in die Premiere und kamen noch dreimal. Das macht mir Hoffnung, dass sie auf jeden Fall auch als Erwachsene theaterbegeistert sein werden, auch wenn sie dann vielleicht nicht den Beruf ergreifen wollen. Für mich ist dies das Wichtigste. Ich finde, nur die Kunst rettet die Welt und Gesang sowieso und die Musik allgemein.«

Wenn Algirdas Drevinskas in Dusapins »Macbeth Underworld« als Porter auf der Bühne steht, wird das seine 104. Rolle sein. Als er in der Probe auf der Bühne in der Röhre über den Tiefen der Unterwelt stand, sprich über dem heruntergefahrenen Hubpodest, wurde mir allein vom Zuschauen schwindelig.

Algis als ehemaliger Flieger und Fallschirmspringer aber ist schwindelfrei, er weigerte sich zunächst, sich absichern zu lassen, er fand es wirksamer, so freistehend vor dem Abgrund zu sein. Natürlich kam er damit nicht durch. Auf jeden Fall ist der Porter eine Rolle, die er mit Begeisterung mitkreiert hat. »Weißt du«, sagt er mir, »eigentlich ist das die schönste Partie. Hast du das mitgekriegt?«

In Pascal Dusapins »Macbeth Underworld«.

»Wenn man fest am Haus ist, bekommt man kleine, große, lustige, ernste Rollen, alles mögliche und eigentlich habe ich jede Richtung gern genommen. 103 Partien auf der Bühne ist eine Bagage, die habe ich gemacht und das ist eine Lebensleistung. Manche singen, wenn sie Glück haben, nur fünf oder zehn Jahre. Ich singe nun schon 30 Jahre.« Und er zitiert seinen Lehrer: »Wissen Sie Algis, mit der Natur singt man bis 35, dann braucht man schon die Technik.«

Algirdas zeigt mir voll Stolz als Zeitdokument die Titelseite eines Klavierauszuges von »Die Fledermaus«. Alle seine Freunde hatten anlässlich seines ersten Schrittes auf der professionellen Bühne am 9. 5.1991 eine Widmung darauf geschrieben.

Was ihn in seinem Beruf fit hält, sind die Natur und auch der Sport. In der Zeit der Stimmkrise hatte er das Joggen für sich entdeckt. »Ich habe gemerkt, wenn man irgendwelche Probleme hat, beim Joggen kommt alles raus, man verarbeitet seine Probleme. Es ist für mich wie eine seelische Reinigung.«

Auf meine Frage nach einer Partie, die noch auf seiner Wunschliste steht, kam als Antwort: »Ich nehme alles dankbar an, was kommt. Hauptsache, ich stehe auf der Bühne.« Und völlig frei von Neid folgte: »Leider Gottes sind zwei der besten Ensemblemitglieder im neuen Ensemble hier gerade die Tenöre. Ich schätze Angelos sehr und ich liebe geradezu Sung min Song. Ich habe viel gehört, glaube mir, aber so eine göttliche Tenorstimme habe ich wirklich noch nie gehört. Er ist der einzige, bei dem ich mich, wenn ich ihn höre, entspanne. Sonst analysiert man immer. Ich kann gar nicht böse sein, dass er irgendeine Partie, die ich wollte, bekommt.«

Als Ferrando in Mozarts »Così fan tutte«.

Aber von allen Partien haben es Algirdas die von Mozart am meisten angetan. Als er auf Mozart zu sprechen kommt, leuchten seine Augen noch mehr. »Mozart ist für mich das Genie Nummer Eins der Musikwelt. Ich denke, der hatte einen Draht zu Gott. Vielleicht wusste er es selber nicht. Du kannst diese Genialität nicht erklären. Alles passt. Wenn ich an Mozart denke, bekomme ich Gänsehaut. Und auch, wenn man nicht gläubig ist, in dem Moment, wo man Mozart hört, wird man es … Mein Professor sagte: >Algis, wer Mozart singen kann, kann alles singen.<

Warum? Du kannst den Mozart nicht plärren, du musst dich konzentrieren, die Linie führen, die Tessitur halten. Das gibt es quasi kaum bei anderen, das, was Mozart verlangt. Der war genial, seine Musik ist genial, seine Musik verlangt von einem Sänger Kongenialität, wenn du das anständig machen willst.

Mein Ziel ist es, kultiviert, diszipliniert, schön, mit Seele und mit Herz zu singen – Schauspiel noch dazu. Die Rolle des Basilio verfolgt mich, ich habe schon fünfmal Basilio gemacht, jedes Mal anders. Der letzte hier (Inszenierung: Eva Maria Höckmayr) war ganz besonders.

Die Regisseure sehen meine Freude, zu spielen – lustlos, das gibt’s bei mir nicht –  und sie denken, das muss ich nutzen. Auch beim Porter in »Macbeth Underworld«, da gab es am Anfang bei mir Skepsis, was will der Fioroni (Regisseur »Macbeth Underworld«), ich sagte erst einmal nichts, dann schlief ich darüber und ich dachte nach, warum liest er die Rolle so, was will er damit? Dann – natürlich! So meint er das und das ist dann noch stärker und ich merkte, das ist genial. Spielfreude habe ich genug, ich muss nur aufpassen, dass es nicht zu viel wird. So gehe ich durch die Bühne seit 30 Jahren, die Freude ist immer noch da, das Glück ist auch auf meiner Seite. Was ich mir wünsche? Ich wünsche mir noch schöne Fachpartien in den nächsten Jahren.«

Als Tichon in Leoš Janáčeks »Katja Kabanová«.

Renate Liedtke,
Musikdramaturgin

Kategorien
Hinter dem Vorhang Theaterblog

»Das Fenster« – eine Uraufführung in der sparte4

»Das Fenster« – eine Uraufführung in der sparte4

oder

Der mühsame Weg eine grenzüberschreitende Theaterproduktion in Zeiten von Corona zu einem Abschluss zu bringen.

Am Anfang stand die Idee einer grenzüberschreitenden Produktion zwischen den Theatern Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und dem Saarländischen Staatstheater. Und da Theatermacher auch immer auf der Suche nach Talenten sind, wollten wir der jungen luxemburgischen Autorin Mandy Thiery, in dem man ihr einen Schreibauftrag gab, die Möglichkeit eröffnen, den Theateralltag besser kennen zu lernen.

Im einem gemeinsamen Probenprozess sollte ein neues Stück mit dem Arbeitstitel »Das Fenster« und den Themen Grenzerfahrungen bzw. Ängste und Nöte der jungen Generation entstehen. Im Herbst 2020 dachten wir, könnte das Projekt in Workshops und Lesungen an beiden Theatern schon mal vorgestellt werden und die Proben dann am 2. Dezember 2020 in Saarbrücken beginnen.

Nach einer Reihe von Voraufführungen in der sparte4 sollte die Uraufführung am Freitag, den 26. Februar 2021 in Luxemburg sein. So wurde es im Spielzeitheft in Luxemburg angekündigt und auf einem Besetzungszettel in Saarbrücken verkündet. So weit der Plan.

Die Spielstätte Théâtre des Capucins in Luxemburg.

Doch dann kam alles anders. Zweiter Lockdown! Die Theater wurden im November erneut geschlossen und der Grenzverkehr zum Problem. Was tun? Wir durften zwar noch probieren, doch in der geplanten Produktion sollten je zwei Schauspieler*innen aus Luxemburg (Jil Devresse und Timo Wagner) und Saarbrücken (Christiane Motter und Thorsten Rodenberg) spielen.

Außerdem war die Autorin Mandy Thiery geladen, das Stück mit dem Team um Regisseur Thorsten Köhler auf den Proben zu entwickeln? Wie sollte das funktionieren, wenn die Kollegen*innen aus Luxemburg nach den neusten Corona-Schutzverordnungen sich nicht länger als 48 Stunden in Deutschland aufhalten durften?

Konzeptionsprobe mit den Schauspielerinnen Christiane Motter, Jil Devresse, dem Schauspieler Timo Wagner, der Regieassistentin Gesa Oetting, dem Schauspieler Thorsten Rodenberg und dem Videokünstler Grigory Shklyar.

 Und überhaupt, welche Verordnung galt gerade in welchem Teil Europas? Sollte man die Koproduktion nicht absagen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben? Aber was dann?

Allein die Disposition eines großen Theaters ist äußert kompliziert, wie soll da eine kurzfristige Verschiebung mit zwei so unterschiedlichen Häusern wie den Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und dem Saarländischen Staatstheater funktionieren? Und was sollte aus den abgeschlossenen Verträgen werden?

Denn neben den Schauspieler*innen gehören der Bühnen- und Kostümbildner Justus Saretz, der Videokünstler Grigory Shklyar und der Musiker Achim Schneider, die alle auch in anderen Verträgen gebunden sind, zum künstlerischen Team.

So hielt man an der Produktion fest und die Proben begannen mit täglich zwischen Luxemburg und Saarbrücken pendelnden Künstlern, die fast länger im Bus oder Auto sitzen mussten, als auf der Probe sein zu können. Doch langsam aber stetig entwickelte sich das Stück von Szene zu Szene und der Regisseur Thorsten Köhler wurde mehr und mehr zum Ko-Autor neben der jungen Autorin Mandy Thiery.

Konzeptionsprobe auf der Probebühne in Saarbrücken mit dem Ausstatter Justus Saretz, der Autorin Mandy Thiery, dem Regisseur Thorsten Köhler und dem Musiker Achim Schneider.

Doch weil sich die Corona-Zahlen nicht wirklich besserten und man nicht absehen konnte und leider auch immer noch nicht kann, wann das Saarländischen Staatstheater wieder spielt, verordnete – auch auf Bitten des Betriebsrates – die Theaterleitung einen Probenstopp rund um Weihnachten und Neujahr.

Die Probenzeit für die Produktion »Das Fenster« wurde langsam knapp und eine Premiere im Januar immer unrealistischer. Zumal in Deutschland weiterhin ein Spielverbot bestand, während die Theater in Luxemburg längst wieder geöffnet hatten. So musste man die Proben im Januar 2021 erst einmal beenden, in Kurzarbeit gehen und neue Zeitfenster für die Endproben und Vorstellungstermine in Saarbrücken und Luxemburg suchen.

Nach vielen Gesprächen und neuen Planungen für beide Theater entschlossen wir uns, die Proben schließlich am 19. März wiederaufzunehmen, in der Hoffnung Ostersamstag endlich eine Premiere in Saarbrücken feiern zu können. Leider wird es auch zu diesem Uraufführungstermin nach den neusten Entwicklungen nicht kommen und so gehen die Planungen für neue Öffnungsszenarien weiter.

»Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch´nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.«
(Bertolt Brecht)

Video-Dreh in den Saarwiesen mit dem Ensemble.

Doch mittlerweile ist der letzte Video-Dreh geschafft, das Stück vollendet und mit dem Untertitel »Eine Schauergeschichte für die letzten Generationen« versehen. Denn entstandenen ist eine Art Trash-Grusical mit viel Musik und nach Motiven aus »Peter Pan« von James Matthew Barries oder Horrorfilmen wie »Spuk im Hill House« nach dem gleichnamigen Roman von Shirley Jackson.

Anspielungsreich und lustvoll mit den Klischees und Phänomenen einer YouTube-, Instagram- und TikTok-Generation spielend, verweisen Stück und Inszenierung auf apokalyptische Vorstellungen und immer größer werdende Ängste vor einem gefährlichen und lebensbedrohlichem Draußen. Aber beginnt nicht erst jenseits der eigenen vier Wände und den ängstlich gezogenen Grenzen das aufregende Leben mit all seinen Abenteuern und spannenden Geschichten?

Horst Busch,
Chefdramaturg

Fotos © Horst Busch.

Kategorien
Hinter dem Vorhang Theaterblog

Zum Welttheatertag

Heute ist der 27. März. Es ist Welttheatertag. Ein Tag, der 1961 vom Internationalen Theaterinstitut (ITI) ins Leben gerufen wurde. Ein jährlicher Aktionstag, der die Bedeutung und Wirkung der Bühnenkunst im gesellschaftlichen Kontext hervorheben soll.

Normalerweise finden an diesem Tag am Sitz der UNESCO in Paris (und darüber hinaus) zusammen mit Vertreter:innen des ITI und den Verfasser:innen der Botschaft öffentliche Veranstaltungen statt.

Die diesjährige Botschafterin ist Helen Mirren, weiter unten lesen Sie ihre Botschaft, in der sie auf die prekäre Lage für alle Kunst- und Kulturschaffenden während und durch die Corona-Pandemie verweist.

Auch das Saarländische Staatstheater begeht den Welttag des Theaters. In kurzen Videoclips erzählen Mitglieder des Hauses von ihrem beruflichen Alltag, der längst keiner mehr ist, jedoch vielleicht bald wieder zu einem wird, von den Herausforderungen, vor denen sie gerade stehen, aber auch von ihren Hoffnungn und Wünchen, wenn sich die Theatertüren (endlich) wieder öffnen. Die insgesamt 12 Videos finden Sie hier auf der Facebook-Seite des Saarländischen Staatstheater.

Die Botschaft des Internationalen Theaterinstituts (ITI) stammt dieses Jahr von der Schauspielerin Helen Mirren.

Kategorien
Hinter dem Vorhang Theaterblog

Ein Theaterkurs in Pandemiezeiten?

Seit mehreren Spielzeiten treffen sich Theaterfans, die einmal hinter die Kulissen des Saarländischen Staatstheaters schauen möchten, zum Volkshochschulkurs »Theater kennt keine Grenzen«. In »normalen Zeiten« führen wir Gespräche mit Künstler*innen, besuchen Proben oder die Theater-Werkstätten, wie etwa die Abteilung Maske oder Kostüm. Doch in diesem Wintersemester war der übliche Seminarplan – wie so vieles anderes im Kultursektor – nicht möglich. Da das Theater für Publikumsverkehr geschlossen war, musste der Kurs teilweise in die Räume der Volkshochschule umziehen und fand ab Mitte Dezember dann digital statt. Hier einige Eindrücke der Kursteilnehmer*innen:  

Auch im Online Format kann man beim Diskutieren über Theater viel Spaß haben.
Benjamin Jupé zu Gast im Kurs.

»Der Kurs ist Corona bedingt in drei Intervallen verlaufen, wobei die erste Zeit dem entsprach, was ich mir als Kursteilnehmer vor allem erhoffte, nämlich der Besuch von Proben und deren Besprechung. So durften wir z.B. einer Probe des Singspiels >Im weißen Rössl< beiwohnen, dessen Aufführung bisher noch nicht stattgefunden hat. Aber schon die Ballett-Probe zur >Winterreise<, die ich sehr gerne gesehen hätte, ist uns verwehrt worden. Wir haben dann in VHS-Räumen Schauspieler (L. Trapp, R. Widra und M. Wischniowski) und Musiker (den Cellisten Benjamin Jupé und den Paukisten Martin Hennecke) näher kennen gelernt, wobei ich es immer spannend finde, deren Biographien zu erfahren. Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass alle am Ende der Stunde ein Stück ihrer Wahl vortrugen bzw. vorspielten. Im dritten Intervall haben wir per Videokonferenz ein Tanztheater- und ein Theaterstück angesehen. Allerdings ist mir dabei klar geworden, dass Theaterstücke per Streaming anders wirken, weniger berühren, als in realen Situationen. Es fällt geradezu schwer, sich auf die zweidimensionalen Formate einzulassen. Sehr interessant fand ich im Anschluss daran, von welchen Annahmen man bei der Herstellung der Trailer ausgeht, die für das Staatstheater angefertigt werden, sowie die Vorgehensweise in der Schreibwerkstatt der Sparte 4, wobei ich gespannt bin, wie das daraus entstandene Stück >Das Fenster< in seiner Endfassung aussehen wird. Vielen Dank, dass in dieser >kulturlosen< Zeit noch solche Kurse stattfinden.« Klaus Fuhs

Konzertgenuss am Kaffeeautomat.

»Wie wahrscheinlich viele Menschen zu Corona-Zeiten musste auch ich mich an einen Theaterkurs im Home-Office erst gewöhnen. Die Vorteile gegenüber den vorhergehenden Präsenzterminen waren der Wegfall der Maskenpflicht, dadurch konnte man die Gesichter der Kursteilnehmer wieder in Gänze wahrnehmen, und die Verringerung des Erkältungsrisikos, da die nervigen Lüftungsintervalle entfielen. Unserer Kursleiterin Simone Kranz gelang es immer wieder interessante Gäste für die Zoom-Meetings zu gewinnen, so konnten wir einmal eine wunderbare Tanzperformance aus dem Carreau in Forbach quasi live erleben. Um uns bei Laune zu halten und zu verhindern, dass wir vergammeln, schickte Simone uns vor den Meetings Stücke, die wir lesen und Links zu Aufführungen, die wir uns anschauen sollten. Wie in jeder Klasse gab es Streber und Faulenzer! Da die Mehrzahl von uns Teilnehmern schon ein wenig in die Jahre gekommen ist und wir dementsprechend nicht übermäßig digitalaffin sind, hatte Simone es oft schwer die Diskussion via Zoom in Gang zu bringen, aber wir waren stets aufmerksame Zuhörer.« Alfred Ströher

»Wie sehr mir das Theater fehlt, habe ich schon während unserer Treffen in den VHS-Räumen bemerkt. Der virtuelle Kurs hat dieses Gefühl noch verstärkt, obwohl auch online der Kurs auf fabelhafte Art und Weise geleitet wurde. Wir haben uns durchaus mit interessanten Themen befasst. Ich fand die Tanz-Aufführung im Carreau ausgezeichnet  ̶  sie war ja auch thematisch nah dran an der allgemeinen Lockdown-Situation  ̶  , habe mich auch gerne mit Max Frisch befasst. Es war sehr interessant, zunächst den Text zu lesen und dann dessen Umsetzung auf der Bühne zu sehen. Aber gerade bei dieser Performance war mir besonders deutlich, in welch hohem Maße das reale Erlebnis im Theater zählt, wo alle Sinne angesprochen werden können. Und so empfinde ich einen virtuellen Kurs mangels Alternative schließlich als bereichernd, die Kommunikation über Video allerdings auch als anstrengend.« Margit Hoffmann

Kurslektüre: »Der Mensch erscheint im Holozän«. Die Dramatisierung des Schauspielhauses Zürich wurde zum Berliner Theatertreffen 2020 eingeladen und im Kurs besprochen.

Als »Kurs-Neuling« hatte ich natürlich gehofft, mehr Spielstätten und Theaterproben zu besuchen, aber……. Ich fand die Live-Treffen mit den Musikern und Schauspieler(in) trotz Masken sehr interessant – nicht nur ihre Darbietungen, auch ihre Lebensläufe und internen Berichte aus dem Schauspieler(in) – und Theaterleben. Trotzdem sind die Zoom-Schaltungen auch anstrengend. Man starrt 90 Minuten auf das Monitor-Rechteck, in dem optisch ja nicht so viel passiert. Auch waren die Gespräche bei den Treffen in den VHS-Räumen lebhafter. Es besteht also nur die Hoffnung, dass sich für den nächsten VHS-Kurs alles normalisiert.« Jens Merkle

»Ich fand es schön, dass wir unseren Theaterkurs auf diese Art trotz Lockdown fortsetzen konnten, trotzdem wünsche ich mir sehr, dass wir in Zukunft wieder >live< dabei sein können! Als Neue im Kurs hatte ich mich besonders darauf gefreut, Theaterluft im Theater schnuppern zu dürfen und Einblicke zu bekommen, wie ein Stück sich entwickelt.
Bei unseren Zoomkonferenzen war für mich besonders der Abend interessant, an dem wir ein Tanzstück live im Carreau verfolgen konnten  ̶  mit vorherigem Gespräch mit Juliette Ronceray vom Le Carreau und anschließendem Gespräch im Kurs über unsere Eindrücke. Sehr spannend war es auch, sich die ganz besondere Aufführung von >Der Mensch erscheint im Holozän< von Max Frisch aus dem Züricher Schauspielhaus anzusehen. Die Vorbereitung durch die Lektüre, das Sprechen über den Text und über unsere Eindrücke von der Aufführung haben dafür gesorgt, dass ich mich nachhaltig mit Text und Interpretation auseinandergesetzt habe!« Barbara Merkle

Was mich bei unseren Treffen beeindruckt und auch fasziniert hat, sind   

  • Die »Theaterleute« von einer oft sehr privaten Seite erleben zu dürfen. Mir gefällt diese offene, erfrischende Art und Ehrlichkeit. Herrlich normal!
  • Das Beseeltsein und den Enthusiasmus zu erfahren.  
  • Der Blick »hinter die Kulissen«. Die Entstehung eines Stückes bis zur Aufführung, die vielen Puzzlesteinchen, die sich finden und zusammengefügt werden. Sigrun Salgert

Simone Kranz,
Schauspieldramaturgin

Kategorien
Der Dramaturgieschreibtisch Theaterblog

Was man sich noch zu planen traut. Stand heute.

Also es könnte ja möglich sein, dass morgen plötzlich wieder alles normal ist. Dann würde die Theatermaschine ratternd hochfahren. Vielleicht ein bisschen keuchend, zugegeben. Dann kämen Menschen zu mir ins Theater auf die Probebühne. Menschen, die spielen wollen, Kunst machen wollen.

Menschen, die vor allem soziale Kontakte knüpfen, Kontaktnetze erweitern wollen, sich neu erfinden wollen mit allem Pipapo. Und ich würde wieder den Beruf ausüben, den ich gelernt habe. Menschen dazu ermuntern, Ängste zu überwinden, Nähe zuzulassen, konstruktive Kritik zu üben oder einzustecken.

Menschen dazu bringen, ins Theater zu gehen und sich mit brennenden Themen oder sich selbst auseinanderzusetzen. Den Menschen diese Maschine mit all ihren Zahnrädern zu zeigen und ihnen das Gefühl geben, dass sie die Schrauben im Getriebe sind, dass es ohne sie ein Haufen schöner, aber nutzloser, glänzender Metallteile ist.

Maschinenpoesie 2.

Ich bin Theaterpädagogin. Und wie meine Kolleginnen und Kollegen am Staatstheater ist mein Beruf darauf ausgelegt, im Zwischenmenschlichen aktiv zu sein, Theater zu vermitteln und Kunst als Dialog oder Diskurs zu begreifen. Alles darf sein und alles muss auch irgendwie sein. Machen statt Zerdenken. So.

Und ich will wieder viele Gesichter sehen, in die ich schaue. Ich weiß noch ganz genau, wie es, ist eine Atmosphäre zu spüren und was es bedeutet, wenn jemand wirklich leidenschaftlich Feuer fängt.

Ich plane wieder Begegnungen mit meinem Ensemble4, dem Bürgerensemble des Staatstheaters, vielleicht an der frischen Luft, wenn das wieder erlaubt ist. Ich plane ein Kinderkonzert, mit echtem Publikum, einem Gemüse-Puppenspiel, großem Orchester. Ich plane Begegnungsräume im öffentlichen Raum. Endlich sich wieder treffen.

Vielleicht durch Plexiglasscheiben, aber hey, mehr als die letzten drei Monate und endlich nicht mehr online. Ich bin bereit. Plan für morgen steht. Stand heute.

Luca Pauer,
Leiterin des Jungen Staatstheaters